Hitchcock Stimmung

Søla im Dunst
Søla im Dunst

Leider war heute morgen das Wetter nicht mehr so sonnig, wie noch gestern Abend. Also hieß es wieder: Ölzeug an und los gehts! Unterwegs kamen einige kleine Schauer, aber heute hatten wir genügend Wind zum Segeln. Endlich kein Motorenlärm mehr *-*. Das Wetter blieb den ganzen Tag durchwachsen, mal regnete es und manchmal schien die Sonne. Aber das Segel blieb die ganze Zeit ausgerollt, zwischendurch waren wir zwar etwas langsamer, aber das störte uns nicht. Wir entschieden uns, westlich von Vega entlang zu segeln, in der Hoffnung auf Grindwale. Glück hatten wir heute leider keines. Dafür erzielte die wolkenverhangene Insel eine Hitchcock-Stimmung. Unser Ziel war die Schärengruppe Hysvaeret. Dort gibt es um die 200 Insel, die im Sommer von ca. 114 Menschen bewohnt werden. Dabei hat so ziemlich jede Familie ihre eigene Insel. Außerdem gibt es noch an die 150 Schafe und eine ganze Menge Eiderenten, von denen sie die Daunen sammeln. Hysvaret wurde vor einigen Jahren zum Weltkulturerbe ernannt. Es gibt hier ein kleines Restaurant, dass aber nur nach Anfrage aufmacht, da Lebensmittel immer frisch gekauft oder gefangen werden müssen, da sie hier keinen dauerhaften Strom haben. Sie sind auf Windkraftanlagen angewiesen. Dort angekommen wurden wir direkt freundlich begrüßt und eingeladen uns das Restaurant anzusehen. Dort erzählten uns der Besitzer und eine Frau von der Insel, einige Geschichten über die Entstehung des Restaurants und die Geschichte der Insel. Alles sehr interessant und auch das Restaurant ist etwas sehr besonderes. Der Besitzer baute zwei Jahre lang daran und verwendete nur Treibgut. Und so erzählt das Haus, mit der Deko, seine Geschichte quasi wie von selbst. Das größte Problem, dass sie hier haben ist, dass fast niemand aus der jüngeren Generation hier bleiben will, um die Geschäfte weiter zu führen. Ihren Hauptverdienst kriegen sie durch den Verkauf von Schafswolle und Fellen. Die Daunen verkaufen sie nur noch wegen der Tradition. Wir sind alle sehr beeindruckt von den Geschichten der beiden und freuen uns, dass sie uns so warmherzig empfangen haben. Und so ganz nebenbei haben wir heute die Hälfte der Strecke an der norwegischen Festlandsküste zwischen Lindesnes und dem Nordkapp hinter uns gebracht.

Das Loch im Torghatten
Das Loch im Torghatten